Allgemeines
Die Kohleule (Mamestra brassicae) ist ein sehr polyphager Schädling. Die Raupen können Pflanzen komplett entlauben. Sie ist nicht nur ein bedeutender Kohlschädling, sondern ernährt sich unter anderem auch von Paprika, Tomaten, Erdbeeren, Salat, Rote Bete, Zwiebeln, Rhabarber sowie Chrysantheme und Nelke. Diese Art ist in Europa und Nordafrika (Libyen, Kanarische Inseln), in Japan und im subtropischen Asien, einschließlich Indien, zu finden.
Lebenszyklus und Erscheinungsbild der Kohleule
Die adulte Kohleule (Mamestra brassicae) hat graubraune bis schwarze Vorderflügel mit einer weiß umrandeten Nierenmakel in der Mitte. Die Hinterflügel sind hellbraun mit einem relativ unauffälligen Fleck in der Mitte. Kopf und Brustbereich sind graubraun mit weißen Flecken, das Abdomen zeigt ein blasses Graubraun. Die Falter fliegen nur in der Morgen- und Abenddämmerung und verstecken sich über Tag in der Kultur. Einige Tage nach dem Verlassen der Puppen legen die weiblichen Falter 20 bis 100 Eier in Gruppen auf den Blattunterseiten oder an anderer Stelle in der Kultur ab. Die Eier sind anfangs hell und transparent, werden dann aber zunehmend dunkler, bis sie braunschwarz oder manchmal sogar violett gefärbt sind. Die Eier sind gerippt und mit hellen vernetzten Markierungen versehen.
Die L1-Larven der Kohleule (Mamestra brassicae) treten in Gruppen auf und fressen den Rand der Blätter, auf denen die Eier gelegt wurden. Vom L3-Stadium an verteilen sich die Larven über die gesamte Pflanze. Es gibt sechs Larvenstadien, wobei die Larven im ersten Stadium transparent gelb bis graugrün sind und eine charakteristische braunschwarze Kopfkapsel haben. Nach der dritten Häutung ist die Raupe grün mit einem dunklen Rücken und breiten gelben seitlichen Längsstreifen. Die Farbe der ausgewachsenen Raupe variiert von grün oder braun bis schwarz. Bei den jüngeren Larven ist die relativ große Kopfkapsel auffällig. In den späteren Stadien verleiht die hellere Farbe der Bänder zwischen den Körpersegmenten den Larven ein charakteristisches beringtes Aussehen. Die Verpuppung findet im Boden statt. Die Puppen sind etwa 2 cm lang und glänzend braun, wobei sie kurz vor dem Schlüpfen des adulten Falters schwarz werden.
Schadbild
Große Raupen ernähren sich hauptsächlich von den jüngsten Blättern. Sie hinterlassen Löcher oder vollständig skelettierte Blätter sowie Kotspuren. Die Raupen zerstören einen großen Teil der Blätter und ihre Kotspuren sammeln sich im Inneren des Kohlkopfes, wodurch der Marktwert der befallenen Pflanzen sinkt.