Da Hummeln auf ausreichendes Tageslicht angewiesen sind, kann künstliche Belichtung zur Gewährleistung guter Bestäubungsbedingungen eingesetzt werden. Da Hummeln bei unzureichendem Tageslicht (insbesondere 4 bis 10 Wochen vor oder nach dem kürzesten Tag, je nach Breitengrad und Umgebung) Orientierungsprobleme haben können, könnte es zu einem raschen Rückgang der Kolonien kommen. In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Landwirtschaft hat der Einsatz künstlicher Belichtung den Anbau von Kulturpflanzen revolutioniert, indem er die Tageslichtstunden verlängert und eine ganzjährige Produktion ermöglicht. Mit diesem technologischen Fortschritt geht jedoch die kritische Herausforderung einher, eine effiziente Bestäubung in Innenräumen zu gewährleisten.
Während die Bestäubung im Freien oft durch natürliche Faktoren wie Wind und Insekten erleichtert wird, müssen bei künstlich beleuchteten Kulturen sorgfältige Überlegungen angestellt und gezielte Eingriffe vorgenommen werden, um eine optimale Bestäubung zu erreichen. In diesem Artikel befassen wir uns mit den besonderen Aspekten der Bestäubung in Innenräumen und geben wertvolle Hinweise zur Überwindung möglicher Hindernisse. Vom Verständnis der Rolle verschiedener Bestäubungsmethoden bis hin zur Umsetzung intelligenter Strategien zur Anlockung von Bestäubern wollen wir Ihnen das Wissen und die Erkenntnisse vermitteln, die für eine erfolgreiche Bestäubung Ihrer künstlich belichteten Kulturpflanzen unerlässlich sind.
Tipps für die Bestäubung in künstlich beleuchteten Kulturpflanzen
Einführung in das Wireless Beehome-System (WBH)
Um tageslichtbedingten Problemen entgegenzuwirken, empfehlen wir die Installation unseres Wireless Beehome-Systems (WBH). Mit dem WBH-System können Anbauer den Hummeln ermöglichen, in Zeiten mit ausreichend Tageslicht zu fliegen. Im Durchschnitt können die Hummeln zwischen 10:00 und 14:00 Uhr fliegen (4 Wochen vor/nach dem kürzesten Tag), mit einer zusätzlichen halben Stunde pro Woche. Für eine optimale Bestäubungsdauer können Sie das WBH-System an Ihren Klimacomputer anschließen, um die tatsächliche Lichtintensität zu messen.
Hinweise zur Platzierung in künstlich belichteten Kulturen
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie die folgenden Platzierungshinweise in Gewächshäusern mit künstlicher Belichtung beachten:
- In Regionen mit höheren Breitengraden (Skandinavien - Nordeuropa) stellen Sie die Hummelkästen ab Woche 40 (+4) bis Woche 10 (-4) hoch in oder über die Kulturpflanzen.
- Stellen Sie die Bienenvölker so auf, dass sie direktes und frühes Tageslicht erhalten.
- Bieten Sie den Bienenvölkern bei intensiver Sonneneinstrahlung zwischen 11:00 und 15:00 Uhr Schatten, insbesondere im Herbst und im zeitigen Frühjahr.
- Stellen Sie sicher, dass das frühe Tageslicht nicht durch Seitenwände, Polycarbonat-Seitenwände oder andere Filter behindert wird.
- Stellen Sie zwischen der 6. und 10. Woche wieder auf die normale Aufteilung der Hummelkästen entsprechend dem Breitengrad um.
Schnee bei der Bestäubung
Wie erfolgt die Bestäubung bei Schneefall? Bei Schneefall ist die Orientierung stark gestört, da Schnee 90 % des UV-Lichts reflektiert. Wenn Schnee das Gewächshaus bedeckt, wirkt er wie ein wirksamer UV-Filter und beeinträchtigt die Bestäubung. Überwachen Sie die Bestäubung und erwägen Sie die Aufstellung zusätzlicher Hummelkästen oder eine vorübergehende Handbestäubung, wenn die natürliche Bestäubung unzureichend ist. Entfernen Sie nach Möglichkeit den Schnee vom Gewächshausdach.
Energieschirme und Wachstumslichter
Die Verwendung von Energieschirmen in künstlich beleuchteten Gewächshäusern kann zu einem geringeren Lichtniveau führen, was die Navigation der Hummeln beeinträchtigt. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie die Öffnung der Hummelkästen mit dem Energieschirm und dem Tageslichtzyklus synchronisieren, so dass die Bienen nur bei ausreichendem Tageslicht fliegen können (z. B. zwischen 10:00 und 15:00 Uhr). Wenn der Energieschirm einen ganzen Tag lang geschlossen bleibt, ist es besser, auch die Bienenstöcke zu schließen. Hummeln können bei künstlicher Belichtung fliegen und auf Futtersuche gehen, haben aber möglicherweise Schwierigkeiten, sich in einer ausschließlich mit künstlichem Licht beleuchteten Umgebung zu orientieren und zu den Bienenstöcken zurückzukehren.
Auswirkungen des Wachstumslichts auf die Bestäubung
Die Verwendung von Wachstumslicht, insbesondere im Winter, um die Tageszeit für Pflanzen zu verlängern, kann zu Problemen für Hummeln führen. Anzuchtlampen strahlen das für das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen relevante Lichtspektrum (400-700 nm) aus, aber nicht das für die Orientierung der Hummeln notwendige UV-Spektrum. Außerdem kann die Hitze der Lampen die Flügel der Hummeln beschädigen, wenn sie zu den Lampen fliegen, und mehrere Lichtquellen können ihre Orientierung verwirren.
Um zu verhindern, dass Hummeln ziellos in der Kultur umherfliegen, empfiehlt es sich, die Anzuchtbeleuchtung lange vor Sonnenuntergang auszuschalten, um sie zur Rückkehr in den Bienenstock zu bewegen.
LED-Leuchten und Bestäubung
Die seit 2008 in niederländischen Gewächshäusern gesammelten Erfahrungen mit LED-Licht haben gezeigt, dass es keine Probleme gibt, die mit der normalen künstlichen Belichtung vergleichbar sind. Daher ist für die Verwendung von rotem und blauem LED-Licht das Wireless Bee Home (WBH) nicht erforderlich.